Läden im Koog-Benzinsiedlung und Koogsweg

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Diese und die anderen Seiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Es soll hier anhand von Werbung und Kurzinformationen ein Einblick in die Geschäftswelt Brunsbüttels ab 1888 vermittelt werden.
Dieser Beitrag wird niemals ganz fertig werden.
Jeder Leser, der Werbung, Fotos, Bilder oder Informationen dazu beitragen kann, sei hiermit herzlich gebeten, mir diese zwecks Einscannen zukommen zu lassen, damit ich die Anzahl der Fragezeichen auf dieser Seite minimieren kann.
Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de

An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv Brunsbüttel für Zeitungsartikel, Werbung und Daten aus dem Gewerberegister
an Dieter Ausborm, Bernd Schmidt, Uwe Borchers, Klaus-Dieter Klimpel, Günter Lachmann, Rüdiger Timmermann (Timmus), Sammlung Heinz Lewerenz, Marek Gurczynski für Fotos, Daten, Unterlagen, Postkarten, Zeitungsartikel, Werbung und sonstige Unterstützung.

U Borchers01013.jpg

Benzinsiedlung

Geschichte der Benzinsiedlung

Aufnahme Paul Ausborm 1970/71

Die Benzinsiedlung (auch "de ruge Ranzen" genannt) auf der Südseite war ein Stadtteil Brunsbüttelkoogs, der in den 1970er Jahren einem Industriezentrum weichen mußte. Diese Website soll mit dazu beitragen, daß die Namen dieser Straßen nicht ganz in Vergessenheit geraten.
Es waren dies die Benzinstraße, Saarstraße, Danziger Straße und der Mühlendamm.
(siehe auch Alte Straßennamen in Brunsbüttel).

Im Jahr 1907 wurde dort, wo jetzt der Elbehafen ist, ein Benzinwerk errichtet, die „Deutsche Benzin – und Ölwerke AG“. Das Werk wurde dann von der „Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft“ übernommen und schließlich 1922 abgerissen. Die direkte Straßenanbindung von der Fährstraße zu dem Werk wurde dann bezeichnenderweise „Benzinstraße“ genannt.
Am 1. Juli 1910 eröffnete noch ein zweites Werk seine Pforten, das „Hamburger Benzinwerk m.b.H.“, das sich auch nur bis ca. 1914 hielt (siehe auch Benzin- und Ölwerke, Gärtnerei Messtorff-Brunsbüttelkoog).

Hamburger Benzinwerke-Behälter.jpg

Dieses fantastische Foto eines Benzin-Transportbehälters stammt von Marek Gurczynski aus Polen. Es ist ein Erbstück von seinem Großvater (thank you Marek)

Das erste Wohngebäude in der Benzinsiedlung war wahrscheinlich der sogenannte „Graue Esel“ in der Benzinstraße, der 1910 gebaut wurde (siehe Grauer Esel weiter unten). Wenn man allerdings in Betracht zieht, daß er die Hausnummern 3-5 hat, fragt man sich, wann war die Nummer 1.

Fotos und Pläne der Benzinsiedlung

Saarstraße

1934-Saarstr-Gesuch.jpg

Bog man von der Fährstraße in die Benzinstraße, so kam links als erstes die Saarstraße.
Laut Bauunterlagen des Stadtarchivs wurde diese zuerst bebaut. Das Gesuch der „Heimstätte Schleswig-Holstein G.m.b.H.“ um Bauerlaubnis von 15 Doppelhäusern und 4 Einzelhäusern ist aus dem Jahre 1934.
Es handelte sich, wie auch bei der Danziger- und der Benzinstraße, um Siedlungsbau mit hohem Anteil an Eigenleistung.

Läden Saarstraße

  • Saarstr. 5 – Heinrich Falk – Handel mit Beton-Einzelteilen – (1967 - ? )
  • Saarstr. 6 – Gustav Bols – Mühlenberieb – (1949 – 1951)
  • Saarstr. 6 – Gisela Brandt – Nahrungs- und Genußmittel – (1963 - 1966? )
  • Saarstr. 10 – Be-Ka-Te Bredstedt (Emma Tiedemann – Nahrungs- und Genußmittel – (1966 – 1969)
  • Saarstr. 12 – Wolfgang Krause – Kolonialwaren, Fenkost – (1955 – 1959)
  • Saarstr. 14 – Gerhard Martens – Fuhrgeschäft – (? – 1952)
  • Saarstr. 15 – Willy Geisler – Getränkehandel – (1949 - ? )

Werbung Saarstraße

Danziger Straße

Von der Fährstraße aus gesehen war die zweite Straße links die Danziger Straße.
Sie wurde zeitlich gesehen nach der Saarstraße bebaut, war aber – wie diese – ein Siedlungsbau der „Heimstätte Schleswig-Holstein G.m.b.H.“, die im Jahr 1936 ein Baugesuch für 25 Kleinsiedlungshäuser einreichte.

Gewerbe Danziger Straße

  • Danziger Str. 2 – Erich Wienkowski – Gemischtwaren – ( ? )
  • Danziger Str. 5 – Marie Koppelmann – Obsthandel – (1952 – 1952)
  • Danziger Str. 6 – Hinrich Winter – Hausschlachter – (1947 – 1956)
  • Danziger Str. 9 – Wilhelm Pinske – Musiker – (1945 - ? )

Akten, Werbung Danziger Straße

Wilhelm Pinske

Der Musiker Wilhelm Pinske ist uns etwas älteren Brunsbüttelkoogern noch bekannt als Cellist und Bassist u.a. bei der Kapelle Willi Lüdert - Emil Mahlstedt. Wer kennt sie nicht, die Kinderlieder: „ Ja mit den Füßen geht es trapp trapp trapp…“, „Ach lieber Schuster Du …“, „Go von mi, go von mi, ik mach Di nie sehn …“ usw, nach denen wir Kinder nach dem Vogelschießen bei dieser Kapelle unsere ersten Tanzschritte wagten.

Benzinstraße

1951-Benzinsiedlung-Baubeschreibung.jpg

Im Jahr 1951 wurde die Bebauung der Benzinstraße geplant. In einer Baubeschreibung vom 29. Oktober 1951 stand die Landbeschaffung für die Errichtung von 40 Kleinsiedlungen an. Bauherr und Siedlungsträger war die „Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Süderdithmarschen e.G.m.b.H. – Meldorf/Holst.“.
Die Hausnummern der Benzinstraße gingen bis 72.

Zeitungsartikel Benzinstraße

Läden Benzinstraße, Benzinhof

  • Benzinstraße – Frau Knippel – Feinwäscherei, Plätterei – (1912? - ? )
  • Benzinstraße – Albert Schröder – Lebensmittel – (1952 - ? )
  • Benzinstr. 3 – Karl Hauschildt – Kartoffelhandel – (1933 - ? )
  • Benzinstr. 3 - Gritzka – Milchhandel – (? – 1944)
  • Benzinstr. 3 – Ernst Karstens – Milchhandel – (1944 - ? )
  • Benzinstr. 3 – Gretchen Brahms – Damenschneiderei – (1946 - ? )
  • Benzinstr. 3 – William Tarnau – Schuhmacher – ( ? )
  • Benzinstr. 5 – Karl Mehl – Sattlerei, Autovermietung – (1929 - ? )
  • Benzinstr. 5 – Klaus Willmann – Frachtschiffahrt – (? - 1955)
  • Benzinstr. 5 – Horst Stolberg – Elektroartikel – (1967 – 1968)
  • Benzinstr. 9 – Paul Taugs – Schuhmacher – (1946 – 1951)
  • Benzinstr. 17 – Else Schneider – Lebensmittel – (1952 – 1961)
  • Benzinstr. 21 – Kurt Schlieder – Briefmarkenhandel – (1946 - ? )
  • Benzinstr. 23 – Alwin Heymann – Gemischtwaren – (1957 – 1966)
  • Benzinstr. 23 – Hermann Söhl (bei Heymann) – Auslieferungslager – (1949 – 1973)
  • Benzinstr. 38 – Rudolf Losch – Handel mit Bier und Brause – (1956 - ? )
  • Benzinstr. 42 – Elsa Schröder – Lebensmittel – (1967 – 1973)
  • Benzinhof – Richard und Gerd Messtorff – Gartenbaubetrieb – (1947 – 1966?)
  • Benzinhof – Richard und Jürgen Messtorff – Etikettenfabrik – (1949 - 1953)

(Siehe Benzin- und Ölwerke, Gärtnerei Messtorff-Brunsbüttelkoog)

Akten, Werbung Benzinstraße

Mühlendamm

Wie die Planungsunterlagen zeigen, wurde der Mühlendamm erst Anfang der 1950er Jahre gebaut.

Fotos, Artikel - Benzinsiedlung

Anfang der 1970er Jahre plante die Stadt Brunsbüttel zusammen mit dem Land Schleswig Holstein eine große „Aufrüstung“ in Sachen Industrie und Energie. Das war der „Todesstoß“ für das Gebiet Benzinsiedlung, Koogsweg, Gartenstraße und Vereinsstraße. Mitte der 1970er Jahre waren dann die letzten Häuser dieses Stadtteils Geschichte.
In dem Film „Brunsbüttel – eine kleine Stadt“ von 1974 wurde dann folgendes in Aussicht gestellt:

  • Bis 1985 - 8 000 bis 9 000 neue Arbeitsplätze
  • Bis zum Jahr 2000 – ca. 40 000 Arbeitsplätze
  • Bis 1985, in etwa 10 Jahren, soll sich die Einwohnerzahl verdoppelt haben
  • In weiteren 10 Jahren soll Brunsbüttel auf 60 000 Einwohner kommen

„Das Ziel wurde, wenn auch nur knapp, verfehlt.“ Am 20.07.2018 lag die Gesamteinwohnerzahl aller 9 Ortsteile bei 13 063.

Der „Graue Esel“

Standort der Benzinsiedlung und des Grauen Esels

Als „Grauer Esel“ wurde ein großes, graues Wohngebäude für ca. 24 Familien in der Benzinstraße 3-5 bezeichnet. Es wurde im Jahr 1910 von Rudolf Riemann gebaut.

Besitzer in chronologischer Reihenfolge:

  • Rudolf Riemann – 1910 - 1925
  • Jürgen Karsten – 1925 - 1935
  • Gemeindesparkasse – 1935 - 1955
  • Brauerei Hintz Marne – 1955 - 1962
  • Gertrud Hintz Marne – 1962 - 1972
  • Entwicklungsgesellschaft, Abriß 1972


Fuhr man von der Fähre Süd aus in Richtung Wilster/Itzehoe, so sah man ihn schon nach wenigen 100 Metern auf der rechten Seite auftauchen.

Fotos, Pläne, Akten vom Grauen Esel

Die Industrieansiedlung und der Bau eines Kernkraftwerkes in den 1970er Jahren waren u.a. auch für den "Grauen Esel" das Ende. Diesem Abriß hat wohl kein Brunsbüttelkooger eine Träne nachgeweint, hatte er doch das Bild der Südstadt nicht gerade positiv geprägt.

Abriß des grauen Esels

Abrißfotos vom Brunsbütteler Fotografen Paul Ausborm

Koogsweg

Der Koogsweg ist wohl Ende des 19. Jahrhunderts entstanden (siehe Bauplan von 1899). Er befand sich gegenüber der Benzinsiedlung, von der Fähre aus gesehen auf der linken Fährstraßenseite.

Läden Koogsweg

Koogsweg


  • Koogsweg 1 – Heinz Kußmann – Bürstenmacher – (1950 - ? )
  • Koogsweg 2 – Heinrich Christ – Bau- und Möbeltischlerei – (1925 - 1971
  • Koogsweg 2 – Erna Möller –Brot, Süßwaren, Kaffee – (1949 – 1956)
  • Koogsweg 3 – Ernst Buder – Getränkeverkauf (von Widderich) – (1973 – 1974)
  • Koogsweg 6 – Ernst Niehusen – Stubenladen für Kurzwaren – ( ? - 1945? )
  • Koogsweg 8 - Heinrich Curtz - Schuhmacher - (1924 - ? )
  • Koogsweg 8 – Ernst Rehberg – Fischhandel – (1932 - ? )
  • Koogsweg 10 – Nanny Buder – Einzelhandel – (1954 – 1968)
  • Koogsweg 12 – Anna Olschewski – Obsthandel – (1929 - ? )
  • Koogsweg 15 – Peter Piehl – Brennmaterialien – (1932 – 1944)
  • Koogsweg 15 – Friedrich Spreth – Kohlenhandel – (1944 - ? )
  • Koogsweg 15 – Otto Bouvain – Fuhrunternehmen – (1948 - ? )
  • Koogsweg 42 – Erwin Briese – Kranz- und Blumenbinderei – (1947 – 1948)
  • Koogsweg 46 - Heinrich Hitzwebel - Schiffsreparaturen (1924?)
  • Koogsweg 46 - Johannes Willer - Schuhmacher (1930 - ? )
  • Koogsweg 46 – Heinrich Heeckt – Schlachter, Fahrradreparatur – (1948? - ? )
  • Koogsweg 48 – Herrmann Schmidt – Schlachterei – (? – 1947)
  • Koogsweg 48 – Walter Schmidt – Schlachterei, Fahrradreparatur – (1947 - ? )
  • Koogsweg – Chemie Gas Terminal – Umschlag von Ammoniak – (1969 - ? )

Fotos, Artikel - Koogsweg

Der Koogsweg 15 (frühere Villa Piehl) dürfte einigen ehemaligen Boje-Mittelschülern als Wohnsitz des ehemaligen Lehrers Helmut Eckstorff bekannt sein, da man dort seine Strafarbeiten vorbeibringen „durfte“.

Gewerbeakten Koogsweg

Werbung Koogsweg

Vereinsstraße, Gartenstraße

Genehmigung 1924

Diese beiden Straßen zweigten vom Koogsweg von der Fährstraße aus gesehen nach links ab. Ihren Namen hat die Vereinsstraße nach dem Arbeiter- und Bauverein, mit deren Hilfe nahezu die ganze Siedlung entstanden ist.
Die Gartenstraße ist erst ca. 1961 entstanden.

Läden Vereins- und Gartenstraße

  • Vereinsstr. 2 – Hermine Wilinsky – Nahrung, Genußmittelverkauf – (1963 - ? )
  • Vereinsstr. 3 – Karl Koppelmann – Fischhandel – (1929 – 1932)
  • Vereinsstr. 3 – Maria Koppelmann – Fischhandel – (1932 – 1934)
  • Vereinsstr. 3 – Hans Möller – Autovermietung – ( ? – 1953)
  • Vereinsstr. 9 – Rita u. Hans Möller – Autovermietung – (1952 – 1956)
  • Vereinsstr. 9 – Herbert Martens – Schankwirtschaft – ( ? – 1973)
  • Vereinsstr. 18 – Walter Meyer – Schuhmacher – ( ? – 1949)
  • Gartenstr. 4 – Dagmar Bielenberg – Hausschneiderei – (1970 – 1971)

Akten, Fotos Vereins- und Gartenstraße

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