Seltener Flaschenfund: Unterschied zwischen den Versionen
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'''2017''' wurden bei Baggerungen im Rahmen der Munitionssuche für die 5. Schleusenkammer im Neuen Außen-Vorhafen der '''Schleuse Brunsbüttel''', nahe Mole 3, zwei alte, sehr gut erhaltene Getränkeflaschen geborgen. Besatzungsmitglieder eines Arbeitspontons haben sie beim Aussieben des Baggergutes entdeckt und an '''Peter Bruhn''', dieser dann an '''Peter Umland''' (beide Brunsbüttel) weitergegeben. | '''2017''' wurden bei Baggerungen im Rahmen der Munitionssuche für die 5. Schleusenkammer im Neuen Außen-Vorhafen der '''Schleuse Brunsbüttel''', nahe Mole 3, zwei alte, sehr gut erhaltene Getränkeflaschen geborgen. Besatzungsmitglieder eines Arbeitspontons haben sie beim Aussieben des Baggergutes entdeckt und an '''Peter Bruhn''', dieser dann an '''Peter Umland''' (beide Brunsbüttel) weitergegeben. | ||
<br/>''Peter Umland hat die Flaschen dankenswerterweise zum Fotografieren zur Verfügung gestellt.'' | <br/>''Peter Umland hat die Flaschen dankenswerterweise zum Fotografieren zur Verfügung gestellt.'' | ||
Es handelt sich um eine glasklare Flasche mit der Aufschrift '''„D.Blohm Brunsbüttelkoog“''' und eine braune Flasche mit dem Aufdruck '''„Hugo Hackert Brunsbüttelkoog“'''. | Es handelt sich um eine glasklare Flasche mit der Aufschrift '''„D.Blohm Brunsbüttelkoog“''' und eine braune Flasche mit dem Aufdruck '''„Hugo Hackert Brunsbüttelkoog“'''. | ||
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== Dietrich Blohm == | == Dietrich Blohm == | ||
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Bild:1888.11.20-Hotel_zur_Kanalmündung.jpg|Einweihung Hotel zur Kanalmündung 1888 | Bild:1888.11.20-Hotel_zur_Kanalmündung.jpg|Einweihung Hotel zur Kanalmündung 1888 | ||
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D.Blohm ist die Abkürzung für '''Dietrich Blohm''' (Vater von '''Ernst Blohm''', langjähriger Eigentümer des [[Hotel Zur Post]]), der von 1882 bis ca. 1890 Besitzer des „Hotel zum Nord-Ostsee-Kanal“ war (später „Wagner´s Hotel“ – siehe [[Gasthof Zur Fernsicht und Wagners Hotel]]). 1888 hatte er das „[[Hotel zur Kanalmündung]]“ gebaut und bis 1908 betrieben, bevor er an '''Gustav Parey''' verkaufte. 1912 erwarb schließlich '''Otto F. Söhl''' das Hotel von Gustav Parey. | |||
<br/>Ca. 1910 kaufte Dietrich Blohm außerdem das [[Hotel Zur Post]], das sein Sohn Ernst aber schon ca. 1 Jahr später übernahm. | |||
[[Bild:Alter_Hafen-Fernsicht_und_Wagners_Hotel-1.jpg|thumb|center|800px|Schönes altes Foto der beiden Gasthöfe, der Giebel vom Hotel Wagner hat noch die alte Form (vor dem Brand). Das Haus links davon existiert nicht mehr. Rechts kann man "Jerusalem" erkennen (siehe [[Brunsbüttelhafen]]) (Quelle:Ursula Biel)]] | [[Bild:Alter_Hafen-Fernsicht_und_Wagners_Hotel-1.jpg|thumb|center|800px|Schönes altes Foto der beiden Gasthöfe, der Giebel vom Hotel Wagner hat noch die alte Form (vor dem Brand). Das Haus links davon existiert nicht mehr. Rechts kann man "Jerusalem" erkennen (siehe [[Brunsbüttelhafen]]) (Quelle:Ursula Biel)]] | ||
'''Brunsbüttelkoog''' hieß der Ort offiziell '''ab 1907''' (http://www.dithmarschen-wiki.de/Datei:Kreisblatt_S.-Dithm.-Brb.koog-1907.jpg), er wurde aber schon vorher häufig so bezeichnet. | '''Brunsbüttelkoog''' hieß der Ort offiziell '''ab 1907''' (http://www.dithmarschen-wiki.de/Datei:Kreisblatt_S.-Dithm.-Brb.koog-1907.jpg), er wurde aber schon vorher häufig so bezeichnet. | ||
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== Hugo Hackert == | == Hugo Hackert == | ||
'''Hugo Hackert''' hatte bis ca. 1912 einen Laden in der '''Fährstraße 15'''. Danach übernahm '''Johannes H. Widderich''' das Geschäft (siehe Telefonverzeichnis 1911 und Werbung von 1912). | '''Hugo Hackert''' hatte bis ca. 1912 einen Laden in der '''Fährstraße 15'''. Danach übernahm '''Johannes H. Widderich''' das Geschäft (siehe Telefonverzeichnis 1911 und Werbung von 1912). | ||
'''Siehe [[Läden im Koog-Fährstraße 9-146]]''' | '''Siehe [[Läden im Koog-Fährstraße 9-146]]''' | ||
'''Also hat auch diese Flasche ein Alter von mindestens 100 Jahren.''' | '''Also hat auch diese Flasche ein Alter von mindestens 100 Jahren.''' | ||
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Bild:FS2-K001 Hackert(Widderich), Fährstraße 15.jpg|Postkarte von den Anfängen Widderich´s | |||
Bild:1912.12.21-Widderich.jpg|Werbung Widderich 1912 | |||
Bild:Telefonverzeichnis Brbkoog-1911.jpg|Hackert-Ausschnitt Telefonverzeichnis von 1911 | |||
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== Der dritte Flaschenfund == | == Der dritte Flaschenfund == | ||
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Bild:Bill-Brauerei-02.JPG | |||
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Der Fundort und Art und Weise des Fundes sind wie bei den anderen beiden Flaschen. | Der Fundort und Art und Weise des Fundes sind wie bei den anderen beiden Flaschen. | ||
<br/>Hierbei handelt es sich um eine Flasche der ehemaligen '''"Bill-Brauerei AG Hamburg"'''.Die Brauerei wurde 1889 gegründet. | <br/>Hierbei handelt es sich um eine Flasche der ehemaligen '''"Bill-Brauerei AG Hamburg"'''.Die Brauerei wurde 1889 gegründet. | ||
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<br/>Bei den folgenden alten Werbungen ist das Pentagramm deutlich erkennbar. | <br/>Bei den folgenden alten Werbungen ist das Pentagramm deutlich erkennbar. | ||
<br/>Das Alter der Flasche ist wohl ebenfalls ca. 100 Jahre. | <br/>Das Alter der Flasche ist wohl ebenfalls ca. 100 Jahre. | ||
[[Bild:BZ-2017.08.10-Hist.Flaschen.jpg|thumb|center|800px|BZ vom 10.08.2017]] | [[Bild:BZ-2017.08.10-Hist.Flaschen.jpg|thumb|center|800px|BZ vom 10.08.2017]] | ||
[[Bild: | [[Bild:Flaschenfund Wittke.jpg|thumb|200px|Foto Jan Wittke]] | ||
Im April 2020 sind bei den Bauarbeiten an der 5. Kammer von Jan Wittke zwei weitere Flaschen gefunden worden. Es handelt sich um eine Limonadenflasche der Hamburger Firma H. Wördemann und eine weitere vom Brunsbüttelkooger Kaufmann Johannes Hinrich Widderich, dem Großvater des letzten Ladenbesitzers Hans Bernhard Widderich. | Im April 2020 sind bei den Bauarbeiten an der 5. Kammer von Jan Wittke zwei weitere Flaschen gefunden worden. Es handelt sich um eine Limonadenflasche der Hamburger Firma H. Wördemann und eine weitere vom Brunsbüttelkooger Kaufmann Johannes Hinrich Widderich, dem Großvater des letzten Ladenbesitzers Hans Bernhard Widderich. | ||
<br/>Diese Flaschen dürften schätzungsweise vom Anfang der 1950er-Jahre sein. | <br/>Diese Flaschen dürften schätzungsweise vom Anfang der 1950er-Jahre sein. | ||
Aktuelle Version vom 27. November 2021, 16:55 Uhr
Fundort
2017 wurden bei Baggerungen im Rahmen der Munitionssuche für die 5. Schleusenkammer im Neuen Außen-Vorhafen der Schleuse Brunsbüttel, nahe Mole 3, zwei alte, sehr gut erhaltene Getränkeflaschen geborgen. Besatzungsmitglieder eines Arbeitspontons haben sie beim Aussieben des Baggergutes entdeckt und an Peter Bruhn, dieser dann an Peter Umland (beide Brunsbüttel) weitergegeben.
Peter Umland hat die Flaschen dankenswerterweise zum Fotografieren zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich um eine glasklare Flasche mit der Aufschrift „D.Blohm Brunsbüttelkoog“ und eine braune Flasche mit dem Aufdruck „Hugo Hackert Brunsbüttelkoog“.
Dietrich Blohm
D.Blohm ist die Abkürzung für Dietrich Blohm (Vater von Ernst Blohm, langjähriger Eigentümer des Hotel Zur Post), der von 1882 bis ca. 1890 Besitzer des „Hotel zum Nord-Ostsee-Kanal“ war (später „Wagner´s Hotel“ – siehe Gasthof Zur Fernsicht und Wagners Hotel). 1888 hatte er das „Hotel zur Kanalmündung“ gebaut und bis 1908 betrieben, bevor er an Gustav Parey verkaufte. 1912 erwarb schließlich Otto F. Söhl das Hotel von Gustav Parey.
Ca. 1910 kaufte Dietrich Blohm außerdem das Hotel Zur Post, das sein Sohn Ernst aber schon ca. 1 Jahr später übernahm.
Brunsbüttelkoog hieß der Ort offiziell ab 1907 (http://www.dithmarschen-wiki.de/Datei:Kreisblatt_S.-Dithm.-Brb.koog-1907.jpg), er wurde aber schon vorher häufig so bezeichnet.
Also kann man das Alter dieser Flasche auf mindestens 100 Jahre schätzen.
Hugo Hackert
Hugo Hackert hatte bis ca. 1912 einen Laden in der Fährstraße 15. Danach übernahm Johannes H. Widderich das Geschäft (siehe Telefonverzeichnis 1911 und Werbung von 1912).
Siehe Läden im Koog-Fährstraße 9-146
Also hat auch diese Flasche ein Alter von mindestens 100 Jahren.
Der dritte Flaschenfund
Der Fundort und Art und Weise des Fundes sind wie bei den anderen beiden Flaschen.
Hierbei handelt es sich um eine Flasche der ehemaligen "Bill-Brauerei AG Hamburg".Die Brauerei wurde 1889 gegründet.
Aufschrift: auf der einen Seite "Original Abzug Bill Brauerei A.G.", auf der gegenüberliegenden Seite ein Pentagramm mit den Initialen "B B A G H".
Bei den folgenden alten Werbungen ist das Pentagramm deutlich erkennbar.
Das Alter der Flasche ist wohl ebenfalls ca. 100 Jahre.
Im April 2020 sind bei den Bauarbeiten an der 5. Kammer von Jan Wittke zwei weitere Flaschen gefunden worden. Es handelt sich um eine Limonadenflasche der Hamburger Firma H. Wördemann und eine weitere vom Brunsbüttelkooger Kaufmann Johannes Hinrich Widderich, dem Großvater des letzten Ladenbesitzers Hans Bernhard Widderich.
Diese Flaschen dürften schätzungsweise vom Anfang der 1950er-Jahre sein.
Weitere Angaben über Widderich siehe: Läden_im_Koog-Fährstraße_9-146#Hackert.2C_Widderich